Landwirtschaftspolitik und Regionalentwicklung gehen Hand in Hand
Bund und Kantone unterstützen die Strukturverbesserungen in der Landwirtschaft mit jährlich rund 180 Mio. CHF. Inwiefern und wo diese öffentlichen Investitionen der regionalen Wirtschaft dienen, zeigt die gemeinsame Studie von econcept AG und Flury&Giuliani GmbH auf.
Zwischen 2017 und 2019 flossen jährlich insgesamt etwa 483 Mio. CHF in Strukturverbesserungen in der Landwirtschaft. Bund und Kantone beteiligen sich daran jährlich mit rund 180 Mio. CHF. Sie fördern damit den Bau und die Modernisierung von Ökonomiegebäuden, kollektiven Verarbeitungsanlagen, Wegebauten, Ent- und Bewässerungsinfrastruktur oder Meliorationen und investieren in Projekte der regionalen Entwicklung.
Im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft BLW untersuchte econcept gemeinsam mit Flury&Giuliani GmbH die Auswirkungen dieser Gesamtinvestitionen auf die regionale Wirtschaft im «Berggebiet», im «Berggebiet mit städtischem Charakter», im «ländlichen Raum» und im «nicht-ländlicher Raum». Geschätzt wurden die Wertschöpfungs- und Beschäftigungswirkungen von Projekten, welche mit sog. à-fonds-perdu-Beiträgen begünstigt wurden. Die Wirkungen solcher Projekte entfalten sich langfristig und über drei Wirkungsketten: «Projektabwicklung und Bau», «Betrieb und Unterhalt» sowie «Nutzung».
Die Studie zeigt, dass die generierte Wertschöpfung aus der Strukturverbesserung den ursprünglichen Mitteleinsatz deutlich übersteigt: Pro investierten Franken kann über dreissig Jahre eine Wertschöpfung von 2.15 CHF gewonnen werden. Insbesondere Berggebiete profitieren in erheblichem Ausmass davon. Die Strukturverbesserung leistet so einerseits einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Landwirtschaft. Anderseits führen die Projekte zu Investitionen und Wertschöpfung in den entsprechenden Regionen, womit sie zu wichtigen Wirtschaftsfaktoren werden.
Die Erfahrungen aus der Regionalpolitik von Bund und Kantonen zeigen, wie schwierig es in Berggebieten und im ländlichen Raum ist, langfristige Wachstumseffekte anzuschieben. Deshalb sind die öffentlichen Beiträge zur Strukturverbesserung mit ihren einzelbetrieblichen und regionalwirtschaftlichen Wirkungen doppelt wertvoll.