Die Kosten der Luftverschmutzung 2005 bis 2015
Die Feinstaubbelastung und damit auch die durch sie verursachten Schadenskosten sind in Zürich deutlich zurückgegangen. Die Stickstoffbelastung trübt jedoch das Bild.
Der Kanton Zürich gehört zu den am stärksten mit Luftschadstoffen belasteten Gebieten in der Schweiz. econcept wurde vom Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich, der Abteilung Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Zürich sowie der Fachstelle Umwelt Winterthur mit der Schätzung der Schadenskosten der Luftverschmutzung 2005, 2010 und 2015 beauftragt. Die Schadenskosten dienen zusätzlich zur Belastungsmessung als Indikator für den Handlungsbedarf.
Die Gesundheitskosten machen mit Abstand den grössten Teil der Schadenskosten aus. Um sie zu schätzen standen bisher die feinstaubbedingten Schäden im Vordergrund: Da Feinstaub als relevantester Schadensverursacher galt und sich ausserdem die Schadenswirkungen der verschiedenen Luftschadstoffe überschneiden, wurden die feinstaubbedingten Gesundheitskosten in der Vergangenheit als Mass für die luftschadstoffbedingten Gesundheitskosten insgesamt interpretiert. Dieses Vorgehen wird allerdings aufgrund der divergierenden Belastungsentwicklungen von Feinstaub und dem ebenfalls stark schädlichen Stickstoffdioxid mehr und mehr in Frage gestellt. Zusätzlich zu den feinstaubbedingten Gesundheitskosten wurden deswegen neu auch die durch Stickstoffoxid bedingten Gesundheitskosten geschätzt, obwohl die Gesundheitswirkungen von Stickstoffdioxid noch nicht mit gleicher Verlässlichkeit quantifiziert werden können. Die Schadenswirkungen der beiden Stoffe überschneiden sich bis zu einem Drittel, daher wurden die Ergebnisse nicht addiert.
Die feinstaubbedingten Gesundheitskosten sind im Kanton Zürich zwischen 2005 und 2015 von rund 1.5 auf 1 Mrd. CHF zurückgegangen. Die durch Stickstoffdioxid bedingten Gesundheitskosten liegen jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit über diesen Werten konnten seit 2005 nicht gesenkt werden.