Definition Landwirtschaft, Organisationsformen und Quereinstieg
Verbesserungspotenziale der Innovationskraft und Effizienz in der Nahrungsmittelproduktion werden von econcept und Flury&Giuliani entlang von drei Aspekten analysiert: Neue Aktivitäten in der Landwirtschaft, innovative Zusammenarbeits- und Organisationsformen sowie ein erleichterter Quereinstieg von Dritten in die Landwirtschaft.
Die Resultate der Arbeit zeigen Potenziale auf verschiedenen Ebenen auf:
Verbesserungen bezüglich des Quereinstiegs, der Verhinderung der Benachteiligung bestimmter Zusammenarbeits- und Organisationsformen sowie für eine kohärentere Unterscheidung landwirtschaftlicher, landwirtschaftsnaher und nichtlandwirtschaftlicher Aktivitäten können kurzfristig durch punktuelle Anpassungen der Regulierungen erreicht werden.
Dazu ist aus Sicht der Autoren auch Handlungsbedarf auf grundsätzlicher, paradigmatischer Ebene gegeben. Dies gilt vor allem, wenn der Marktausrichtung und Wettbewerbsfähigkeit, der Effizienz der Erbringung der gemeinwirtschaftlichen Leistungen sowie der unternehmerischen Entfaltung und der Innovationskraft der Branche eine hohe Bedeutung zugemessen wird.
Folgende zeitliche und inhaltliche Priorisierung zur Diskussion und Umsetzung der paradigmatischen Anpassungen wird vorgeschlagen:
- Leistungsorientierung anstelle personengebundener Regulierungen
- Entkoppelung raumplanerischer Instrumente von der Definition Landwirtschaft
- Überprüfung der staatlichen Privilegierung der Familienbetriebe
- Offener Zugang zur Landbewirtschaftung ohne Selbstbewirtschaftungsprinzip
Die Autoren erwarten, dass mit diesen paradigmatischen Anpassungen nicht nur Verbesserungen der Innovationskraft und Effizienz der Nahrungsmittelproduktion erreicht werden. Darüber hinaus besteht Potenzial für eine generelle Straffung und Vereinfachung der Agrargesetzgebung und des damit verbundenen Vollzugs. Unternehmerische Handlungsspielräume würden dadurch gestärkt.