Ändern sich unsere Gewohnheiten bei Wohnungsumzügen?
Sind Wohnungsumzüge eine gute Gelegenheit für Gewohnheitsänderungen im Energiebereich? Und inwiefern können Gemeinden Umzüge nutzen, um gezielt nachhaltige Gewohnheiten zu fördern? Ein neuer Bericht von uns für Energieforschung Stadt Zürich zeigt Möglichkeiten und Grenzen auf.
Energierelevantes Verhalten ist oft Gewohnheitsverhalten, wobei Verhalten und Rahmenbedingungen eng miteinander verzahnt sind. Ein Wohnungswechsel bietet eine Gelegenheit Gewohnheiten anzupassen, da Personen dabei ihre Routinen überdenken und neu setzen.
Corinne Moser von econcept und Jürg Artho von der Sozialforschungsstelle der Universität Zürich analysierten für Energieforschung Stadt Zürich Entscheidungsprozesse beim Umziehen. Ziel war es, Grundlagen für wirksame Interventionen zur Förderung von ressourcenschonenden Verhaltensweisen und Gewohnheiten nach einem Umzug zu erarbeiten.
Die Analyse zeigt: Entscheidungsprozesse beim Umziehen variieren stark je nach Umzugsgrund, Alter und Haushaltszusammensetzung. Allgemein haben vor allem Entscheidungen vor dem Umzug, nämlich Entscheidungen zu Wohnort, -lage und Wohnungsgrösse einen grossen Einfluss auf den Energieverbrauch. Zu diesem Zeitpunkt ist der Umzug den neuen Wohngemeinden aber noch nicht bekannt: Diese kommen in der Regel erst im Anmeldungsprozess mit Neuzuzüger/innen in Kontakt. Um gezielter auf Zuzüger/innen zuzugehen empfehlen die Autoren/innen Städten und Gemeinden Folgendes:
- Platzierung gezielter Informationen auf Umzugsplattformen,
- bedarfsspezifische Informationen am Schalter und bei der Online-Anmeldung,
- bedarfsspezifischer Einsatz von Gutscheinen, sowie
- eine systematische Wirkungsevaluation dieser Aktivitäten.
Kontakt: Corinne Moser